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16.09.2017

16. September 2017


Unser Schulstart am Sonntag vor Schulbeginn ist zwar dieses Jahr ein verregneter, aber trotzdem haben wir eine nette Feier, zu der sich über 80 Personen im Festsaal der Bildungswerkstatt Mold treffen. Das daran anschließende gemeinsame Mittagessen bietet die Möglichkeit, einander kennenzulernen oder befreundete Familien wiederzusehen. Auch die Elterngemeinschaft ist bei uns eine ganz besondere. Das gemeinsame Projekt Schule im Dialog stiftet auch Gemeinschaft. Man hilft und unterstützt einander, Fahrgemeinschaften werden organisiert, Freundschaften entwickeln sich - nicht nur unter den Kindern -, aus ähnlichen Lebenssituationen entsteht Verbundenheit, Vertrauen und Beziehung – und das ist spürbar bei uns.

Heuer waren meine Sommerferien wirklich erholsam und so starte ich mit frischer Kraft ins Schuljahr 2017/18. Und die brauche ich auch in diesen ersten zwei Schulwochen, denn all unsere sieben Neuzugänge sind bei mir in der Klasse. Bernhard unterrichtet in seiner Klasse heuer nur fünf Jugendliche. Sie werden von diesem Jahr sicherlich besonders profitieren können – eine individuellere schulische Betreuung ist ja kaum mehr möglich.

In meiner Klasse sitzen jetzt 18 Schulkinder, sechs Mädchen und 12 Buben. Durch den Vorschulkurs kenne ich meine fünf Erstklässler schon – das ist ein riesiger Vorteil für mein Team und mich. A propos Team - das wird heuer durch eine liebe Bekannte von mir erweitert. Claudia Dutzi unterstützt Marianne und mich jeweils am Montag, Dienstag und Donnerstag als pädagogische Assistenzkraft. Claudia ist uns wirklich eine große Hilfe und garantiert die gleichbleibend hohe pädagogische Qualität unserer Inklusionsschule. Außerdem haben wir das Glück, dass Vanessa Ploderwaschl, eine weitere Praktikantin aus der SOB Horn, bis ca. Mitte November, dreimal in der Woche, zusätzlich unser Team unterstützt. Alle sind top motiviert und so vergehen diese ersten zwei spannenden, aber auch sehr anstrengenden Schulwochen wie im Flug.

Jeden Abend sitze ich am Schreibtisch, um u.a. die Organisation des Unterrichts und den bestmögliche Einsatz meiner Mitarbeiterinnen genauestens zu planen, damit alle unsere Schulkinder das bekommen, was sie brauchen. Sie könnten heuer nicht unterschiedlicher sein: Meine dritte Klasse ist schon so tüchtig und selbständig, dass ich mich mit ihnen in Deutsch und Mathematik nur mehr zu Arbeitsbesprechungen zusammensetzten muss. Da gehen wir den Wochenstoff inklusive Hausübungen durch. Ich stelle neue Lerninhalte vor, beantworte diesbezügliche Fragen und sobald sich alle auskennen, geht es los: Jeder teilt sich während der dafür vorgegebenen Stunden seine Zeit und sein Arbeitspensum selber ein. Manche Kinder arbeiten so konzentriert und fleißig, dass sie am Freitag gar keine Hausübung mehr haben. Wir werden sehen, wie sich dieses Konzept des selbstverantworteten Lernens in den nächsten Wochen bewährt – momentan sieht es gut aus, ich bin richtig stolz auf meine tüchtige Truppe aus der dritten!

Ganz anders sieht es in der ersten und zweiten Schulstufe aus. Unsere fünf Schulanfänger sind eben Schulanfänger. Alles ist neu und ungewohnt für sie, alles muss gelernt werden. „Was ist ein Bankfach, wie sieht mein Mathematikbuch aus, wo ist mein Kastenfach, ich finde meinen Zettel nicht, ich mag jetzt ins Bällchenbad, wie heißt der Buchstabe jetzt noch mal?, wann kommt meine Mama?, …“ Ich finde es jedes Jahr aufs Neue unglaublich spannend und berührend, zu beobachten, wie sich innerhalb weniger Wochen Kindergartenkinder zu Schulkindern entwickeln, die lernen sich in einer neuen Gemeinschaft zurechtzufinden, sich länger auf etwas konzentrieren zu können, die arbeiten und lernen wollen, die stolz sind, wenn sie etwas geschafft haben, Freunde finden und mit ihnen ihre Pausen gestalten, … Jeder von ihnen hat bei all diesen Aktivitäten sein eigenes Tempo und bringt seine individuellen Voraussetzungen und Begabungen mit. Marianne, Claudia, Vanessa und ich haben alle Hände voll zu tun, um jedem einzelnen dieser Kinder in unserer Schule einen schönen Schulstart und den bestmöglichen Entwicklungsraum zu bieten. Je besser wir die Kinder kennenlernen, umso besser gelingt uns dies auch. Auf jeden Fall sind unsere Erstklässler supertüchtig. Wir sind z.B. schon wieder mitten drin im Lesenlernen (Zusammenlauten von Kombinationen aus AMLU und lesen der Wörter, die man aus diesen Buchstaben bilden kann gelingt schon allen ziemlich gut!)

Mit Lilli aus der zweiten Klasse wird heuer wahrscheinlich wieder, wie schon Isaak, ein Kind bei uns eine Klasse überspringen. Lilli ist ein sehr gut begabtes Mädchen, ihre Eltern und ich trauen ihr das Überspringen zu. Aber vor allem - Lilli will es selbst, damit sie gemeinsam mit ihren besten Freundinnen, die schon in der dritte Schulstufe sind, nach unserer Schule eine weiterführende Schule besuchen kann. Lilli ist also top motiviert. Was gibt es Besseres?

Das hat sich sonst noch so getan bei uns:

Die Kinder bauen neue Schuh-/Regale zusammen, malen sie bunt an und lassen sie mit Hartwachsöl ein.

Wir kochen mit 23 Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren Brombeer-Holler-Apfelmarmelade ein und backen zwei Blech Apfelkuchen. Die Marmelade wird es beim Molder Advent (Freitag, 1. Dezember) zu kaufen geben. Der Kuchen ist genau so köstlich und sofort aufgegessen. - Wir sind schweißgebadet.

Unser kleiner Schul-Kartoffel-Acker wird abgeerntet.

Der neue Schaukasten steht – danke an Gerald Reiterer von der Firma Staab und an Bernhard und Franz!!

Unsere Pilzzucht trägt zum ersten Mal Früchte und so bereiten die Großen in unserer Schulküche eine köstliche Gemüsepfanne mit Pilzen zu.

Auch heuer entwickelt sich wieder eine ganz neue Pausenbeschäftigung, diesmal unter den Mädchen: Steine bemalen und damit ein buntes Lager bauen und einrichten.

Jeden Donnerstag ist bei uns ab heuer Forschertag – einfach supertoll, aber davon berichte ich extra in einem der nächsten Blogeinträge.

Ich nehme Kontakt zu Ö3 auf (siehe pdf). Immerhin bekommen jetzt alle Kinder unseres Förderverbandes eine Schultüte nachgeschickt und wir Privatschulen in freier Trägerschaft werden mit unseren Anliegen wieder einmal wahrgenommen.

Der im letzten Blog angekündigte Woman-Artikel (Seite 1 und Seite 2) ist wirklich sehr nett geworden!

Zu unserem Markttag – er war eine kleine feine Veranstaltung! - kommen sogar zwei Freundinnen von früher extra aus Wien angereist! Hallo Bärbel und Maria schön, dass ihr da ward und über facebook oder den Blog mit der Schule im Dialog verbunden seid und liebe Grüße nach Wien!

Mein Fotoapparat fällt mir Ende Juni beim Fotografieren der Kinder aus der Hand und landet am Gehsteig. Gott sei Dank funktioniert er danach noch. Dass das Mikrofon durch den Sturz Schaden genommen hat, bemerke ich leider erst viel später, nämlich als ich mir die Aufnahmen von unserem Trommelkonzert ansehe. Super Film - aber leider kein Ton – schade! Ich muss vier!!! Wochen auf einen Kostenvoranschlag für die Reparatur warten. Als ich bereit bin, die 131€ für eine Reparatur auszugeben, erfahre ich, dass das nochmals mindestens zwei bis drei Wochen dauern wird. Wahnsinn – wir werden alle wirklich immer mehr in eine Wegwerfgesellschaft gedrängt – aber nicht mit mir!

Ich warte also noch immer auf meinen Fotoapparat und kann leider vieles von dem, was sich momentan in der Schule tut, nicht fotografisch dokumentieren. Fotos mit dem Handy haben nicht die selbe Qualität und Bernhard braucht seinen Fotoapparat auch zu Hause. Für den nächsten Blogeintrag in ca. vier Wochen wird es hoffentlich wieder gute Fotos von all unseren vielen Aktivitäten geben!