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03.09.2015

3. September 2015


Gestern erfahre ich von der Leiterin des Hauses Helina, dass es leider nichts wird mit dem Flüchtlingskind. Die Paragraphen sprechen, wie befürchtet, leider unerbittlich dagegen. Wir haben wie immer 7 m² zu wenig. Ich finde das schade und traurig. Für den Buben wäre der kostenlose Schulbesuch bei uns eine tolle Lebenschance gewesen und für mich eine große Freude. Ich hätte das sehr gerne gemacht!

Meine ersten zwei Dienstjahre als Junglehrerin unterrichtete ich in der VS Quellenstraße im 10. Wr. Gemeindebezirk. Damals führte ich eine dislocierte Vorschulklasse (wir waren nicht in der Schule, sondern aus Platzmangel in einem Nachbargebäude untergebracht). Nur zwei von meinen damaligen 12 Schulkindern sprachen Deutsch, genauer gesagt Wiener Dialekt. Der Rest der Klasse hatte Türkisch bzw. Serbisch oder Kroatisch als Muttersprache. Ich sammelte damals viel Erfahrung, sowohl im Unterrichten von Kindern mit Migrationshintergrund, als auch im Umgang mit deren Eltern. Es war eine schöne, spannende und auch immer wieder sehr berührende Zeit. Eines Tages stand plötzlich unangekündigt ein Schulpsychologe in unserer Klasse und verbrachte einige Zeit mit uns. Später meinte er zu meiner damaligen Chefin Frau Direktor Seidl, die ich sehr schätzte, dass er noch nie eine so ruhige und ausgeglichene Vorschulklasse erlebt hätte, die unter so schwierigen Bedingungen zustande gekommen war und unterrichtet werden musste. Wir hatte nichts in der Klasse außer Schulmöbel und ein Matador für 12-Jährige, ... und es klappte trotzdem.

Eine kleine Anregung für alle, die derzeit Menschen mit Migrationshintergrund, die unsere Schrift nicht kennen und daher auch lesen lernen müssen, betreuen: Sehen Sie sich doch das IntraActPlus Lese- und Rechtschreibprogramm an. Es ist sowohl leistungsdifferenziert in Klassen, als auch im privaten Umfeld hervorragend geeignet, um Lesen und Schreiben zu lernen.

Unsere tolle Schiebetür ist fertig und funktioniert wirklich so reibungslos, dass ich sie nur mit einem Finger auf- und zumachen kann. Und das, trotz der beeindruckenden Maße von 1,5 m mal 2,8 m und 80 kg Gewicht . Auch die Verblendung der Tische hat Andi zeitgerecht beenden können. Super schauen sie aus.

Es tut sich was auf der Straße vor unserer Schule. Die „Achtung Kinder“-Piktogramme werden zur Freude von Bernhards Kindern aufgemalt.

Die letzten Tage verbringe ich mit vielen kleinen und großen Helferinnen und Helfern (vielen Dank euch allen!!) in der Schule. Wir folieren Unterrichtsmaterialien und schneiden sie aus, putzen und ordnen alle Regale und Kästen, schrubben und wachsen den Fußboden, waschen Teppiche, wischen ca. 4 000 Bällchen ab, bringen den Garten in Ordnung, montieren eine Turnmatte, einen Boxsack und unzählige Haken, räumen die Gartenhütte und den Werkraum ein und auf ... und dann ist alles fertig.

Heute wickeln Bernhard, Helga und ich Schultüten. Dieses Jahr sind es 23. Wir freuen uns und sind bereit. Das neue Schuljahr kann kommen!!!