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30.03.2014

30. März 2014


 

Felix und ich nehmen am Freitag und Samstag an einem Treffen des Förderverbandes freier Schulen in Baden teil. Es ist ein sehr nettes und informatives Wochenende.

Wenn man eine Privatschule gründet, empfiehlt es sich, einem Förderverband oder -verein beizutreten. Das ist aus mehreren Gründen wichtig: Erstens hat man dort die Möglichkeit, sich mit Menschen auszutauschen, die schon seit Jahren eine Privatschule betreiben und daher wertvolle Erfahrungen weitergeben können. Oder man trifft Menschen, die auch gerade dabei sind, so einen Schritt zu wagen und daher ähnliche Sorgen, Probleme und Fragen haben.

Zweitens vertreten die verschiedenen Förderverbände die Interessen der Privatschulbetreiber in freier Trägerschaft nach außen und versuchen auf politischer Ebene eine längst fällige finanzielle Gleichstellung der Privatschulen in freier Trägerschaft mit den konfessionellen Privatschulen zu erreichen.

Drittens können staatliche Fördergelder nur über diese Vereine bezogen werden. Wenn wir diverse Anforderungen (bauliche, pädagogische, …siehe frühere Blogeinträge) erfüllen und unsere Privatschule keine direkte Konkurrenz zum öffentlichen Schulwesen darstellt, dann haben wir Anspruch auf ca. 800 € Fördergelder pro Kind und Schuljahr. Das ist nicht viel, aber wenigstens etwas. Für ein Schulkind wird in Österreich vom Staat derzeit pro Jahr (inzwischen wahrscheinlich mehr als) durchschnittlich 7 000 € (Der Standard, 16. Juni 2009, Ein Schüler "kostet" durchschnittlich 7000 Euro pro Jahr) ausgegeben. Erstaunlicherweise haben wir immer wieder mit Menschen zu tun (auch Politikern), die fest davon überzeugt sind, dass die Lehrergehälter an Privatschulen in freier Trägerschaft vom Staat bezahlt werden. Dem ist leider nicht so, dieses Privileg gilt derzeit nur für die konfessionellen Privatschulen. Neben den Lehrergehältern müssen die Privatschulen ja auch sämtliche andere Kosten, wie z.B. Bereitstellen eines Schulgebäude, Betriebskosten, Unterrichtsmaterialien, …selbst aufbringen. Mit Verwunderung hören Felix und ich, dass erst jetzt die Abrechnung und Auszahlung der Fördergelder für das Schuljahr 2012/13 !!! besprochen wird, weil der Förderverein erst jetzt die letzte Tranche der entsprechenden Fördergelder überwiesen bekommt – unglaublich!

Und viertens werden wir von unserem Förderverband immer wieder mit wichtigen Informationen zu verschiedenen, für uns relevanten Themen, versorgt. Beatrice Lukas und Alexandra Löffler (Vorstand des Verbandes) sind zwei außergewöhnliche Frauen, die mit ganz viel Engagement, ungeheurem diplomatischen Geschick und der notwenigen unverdrossenen Ausdauer und charmanten, sachkompetenten Penetranz österreich- und europaweit für unsere Anliegen kämpfen. Danke!!!

Und nun zur Baustelle: Auch das Pelletslager ist nun fast fertig.

Die kommende Woche wird wieder sehr spannend für mich. Da werden wir dann alle Atteste und Bestätigungen beisammen haben und die Schulgründung bei den Behörden einreichen. Zeitgerecht, über eine Woche vor der durch das Ministerium festgelegten Frist (15. April). Das sollte hoffentlich auch für die langsamste Amtspost reichen. Eingereicht wird beim Landesschulrat, der dann die entsprechenden Unterlagen an die jeweils zuständigen Behörden weiterleitet.

Übrigens, mit ganz großer Überwindung werde ich diese Woche auch noch, wie vorgeschrieben, alle Fenster im Erdgeschoß mit versperrbaren Fenstergriffen ausstatten, damit die Kinder nicht hinter meinem Rücken die 60 cm vom Fensterbrett in die weiche Wiese plumpsen können. (In meiner ganzen über zwanzigjährigen Tätigkeit als Lehrerin saß noch nie ein Kind bei offenem Fenster am Fensterbrett!!) Felix hat mir empfohlen, auf jedes Fensterbrett noch einen Hammer zu legen, damit wir im Brandfall mit dem Hammer die Fenster einschlagen könnten, falls alle anderen Fluchtwege versperrt sein sollten und in der Hektik niemand den für das Öffnen der Fenster nötigen Schlüssel oder Fenstergriff fände. So könnten wir uns dann zwar zerschnitten, aber doch über die Fenster ins Freie retten. Sicherheit hat Vorrang!