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Am Mittwoch übersiedeln wir unsere Kulissen ins Gemeinschaftshaus Mold. Wir müssen zwei Mal mit meinem Bus fahren, um den großen Kirchturm, den Gänsestall, die Bäume, meine Tonanlage, … zu transportieren.
Die Proben am Donnerstag und auch die Generalprobe am Freitag erfüllen mich doch mit etwas Sorge. Ich spiele nicht zum ersten Mal mit Kindern Theater, aber nie zuvor habe ich bei Proben mit Kindern so ein Theater erlebt. Einige halten es einfach nicht aus, in Ruhe zwei, drei Minuten auf ihre Auftritte zu warten. Der Lärm, den die Kinder in der Warteposition verursachen, ist manchmal so groß, dass man die Schauspieler trotz Mikrofon und toller Tonanlage kaum versteht. Ich bin zwischen Ermunterungen, Ermahnungen und Regieanweisungen hin- und hergerissen.
Unser Arbeitsmotto für das Theaterprojekt lautet: „Es muss nicht perfekt sein, aber so gut wie wir es können!“ Am Freitag nach der Generalprobe denke ich mir im Stillen: „Na, hoffentlich reicht das aus!“ Ich kenne meine SchülerInnen noch nicht gut genug, um abschätzen zu können, ob sie sich im Ernstfall zusammenreißen und zur Höchstform auflaufen werden, ob ich mich, wenn es darauf ankommt, auf sie verlassen kann. Immerhin beruhigt mich die Tatsache etwas, dass wenigstens gesanglich alles passt. Die Kinder singen gut und voller Begeisterung. Außerdem wird die alte Theaterweisheit „schlechte Generalprobe - gute Premiere“ ja hoffentlich auf irgendeinem seit Jahrzehnten angesammelten Erfahrungsschatz basieren.
Und recht haben sie, diese alten Sprichwörter. Unsere Aufführung wird großartig. Hinter den Kulissen bleibt es fast beängstigend ruhig, kein Kind bleibt hängen. Wie durch ein Wunder wissen alle plötzlich, wo sie wann wie zu spielen haben. Die Choraufstellung klappt und unsere zwei kleinen Gänschen sind der Hit des Abends. Alle Kinder freuen sich und sind stolz auf ihre Leistung. Und erst die Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannten.
Nach dem Musical gehen wir gemeinsam in einem langen Laternenumzug vom Gemeinschaftshaus zur Schule. Dort erwartet uns eine sehr nette Überraschung. Die Eltern meiner Schulkinder haben nicht nur, wie ausgemacht, für Punsch und Kuchen gesorgt. Vor der Schule, die mit vielen Laternen und einem Scheinwerfer sehr stimmungsvoll beleuchtet wird, stehen auch hölzerne Bartische. So können sich alle vor und in der Schule aufhalten und es gibt wirklich genug Platz. Außerdem ist wieder einmal das Wetter auf unserer Seite. Es ist für Mitte November ausgesprochen warm und regnet nicht. Erst um 19:00 Uhr löst sich unsere zweite Schulveranstaltung langsam auf.
Bei meinen Begrüßungsworten vor dem Musical habe ich allen SchauspielerInnen und deren Angehörigen gewünscht, dass sie sich schöne Erinnerungen an diesen Tag mit nach Hause nehmen können. Ich glaube dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen.