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Es gibt Neuigkeiten: Frau DI Linsbauer hat unseren Planentwurf zu einer Vorprüfung an das Gebietsbauamt Krems weitergeschickt. Zur Erinnerung: Felix hat ja vor einigen Wochen herausgefunden, dass sich unser Grundstück im Bauland-Agrargebiet befindet. Hier kann gemäß § 51 Abs 4 der NÖ Bauordnung auch das Hauptgebäude oder ein Gebäudeteil im hinteren Bauwich sogar bis an die Grundstücksgrenze errichtet werden. Das Gebietsbauamt tätigte zu unseren Ausbauplänen nun folgende Aussage: „... Im gegenständlichen Fall würde das vorgesehene Heranrücken des Zubaus auf ca. 1 m zur Grundstücksgrenze dessen Recht unzulässig beschneiden. In derartigen Fällen müsste man ausgehend von einer angenommenen Gebäudehöhe von 3 m auf beiden Seiten und ohne Berücksichtigung etwaiger Niveauunterschiede beidseitig jeweils 1,5 m Abstand einhalten, um die gegenseitige Belichtung nicht zu beeinträchtigen.“
Konkret bedeutet das für uns nun Folgendes: Die von uns erhoffte Ausbauvariante 1 ergäbe 87 m² zusätzliche Unterrichtsfläche – also ca. 12 Schüler mehr.
Die Ausbauvariante 2 - entsprechend der Rechtsmeinung des Gebietsbauamtes Krems - ergäbe 70 m² zusätzliche Unterrichtsfläche - also ca. 10 Schüler mehr.
Für Felix ist diese Rechtsmeinung aus mehreren Gründen nicht ganz verständlich und nachvollziehbar. Ich möchte absolute Sicherheit. Zwei Kinder mehr oder weniger sind für mich auch ein wirtschaftlicher Faktor, der für den Betrieb unserer Schule nicht außer Acht gelassen werden kann. Und Irrtümern bin ich bei unserem Schulprojekt schon einigen begegnet. Z.B.: Die erste Aussage seitens der Gemeinde Mold zu unseren weiteren Ausbauplänen hieß: „In den Bauwich darf überhaupt nicht hineingebaut werden.“ Gott sei Dank habe ich das nicht gleich als entmutigendes So-ist-es-eben-Faktum hingenommen, sondern hinterfragt und mit Felix Hilfe genau recherchiert. Siehe oben zitierten § 51 Abs 4. Um weiterzuerzählen muss ich jetzt etwas abschweifen:
Zufällig lerne ich im Oktober 2015 auf einer Geburtstagsfeier einen Mann kennen. Er arbeitet als Amtssachverständiger für Bautechnik in der NÖ Landesregierung und hat die NÖ-Bauordnung mitverfasst. Bei dieser Feier erzähle ich ihm von unserem Schulprojekt und er bietet mir sofort an, dass ich mich, falls ich jemals Rechtsauskünfte zur NÖ Bauordnung bräuchte, gerne an ihn wenden könne. Dieses Auskunfts-Angebot werde ich nun in Anspruch nehmen. Ich bin gespannt wer Recht hat: Felix oder das Gebietsbauamt Krems. Ich hoffe, wir können das in der kommenden Woche abklären. Dann wird Lisi den Einreichplan zeichnen, ich werde Frau Ing. Urban-Leschnig vom Bundesdenkmalamt kontaktieren, mich um einen möglichst schnellen Bauverhandlungstermin kümmern und evt. auch schon um erste Kostenvoranschläge.
Ein spannender Frühling steht uns bevor!! Alles ist möglich, oder auch nichts - wir werden sehen!!
Die Feuchtblattern (Windpocken, Varizellen) und das Stickfieber gehen in der Klasse um. Bereits fünf meiner Schulkinder haben oder hatten Feuchtblattern, momentan alle drei Kinder der 1. Schulstufe und bereits alle Kinder der Schule im Dialog hat das Stickfieber erfasst. Dieser Zustand ist somit extrem ansteckend, aber im Gegensatz zu den Feuchtblattern weder lästig, noch Juckreiz verursachend oder sonst irgendwie beeinträchtigend. „Infiziert“ haben sich alle Kinder an einem Stück Gerstenkornstoff. Jedes Kind stickt sich ein Jausendeckerl (Tischset) in Regenbogenfarben auf Gesternkornstoff, um in Zukunft die Schuljause nicht mehr von der bloßen Schreibtischplatte zu essen. Dieses Regenbogendeckerl ist wie jedes Mal der Hit bei den Kindern. Die meisten wollen gar nicht mehr aufhören zu sticken und tun dies in jeder Lebenslage. (Siehe Foto).
Bernhard und ich arbeiten mit den Kindern weiter an unseren Projekten. Ich missbrauche am Donnerstag in der Werkstatt unsere Dekupiersäge, um feine Scheiben von einem Rindermarkknochen abzusägen (es funktioniert!). Diese Knochenscheibchen können die Kinder dann unter dem Mikroskop betrachten. Beobachtungen werden notiert, Gelenke und Blutkreisläufe werden gezeichnet, Herzschlag und Blutdruck gemessen, … Unsere Projektmappe wird immer dicker!
Noch immer bieten wir den Kindern in der großen Pause jeden Tag frisches Obst und Gemüse an. Manchmal auch Kressebrote mit selbst angebauter Kresse. Wer Zeit hat, hilft bei der Zubereitung der Jause mit.
In der Schreibwerkstatt stelle ich den Kindern meinen neuen Lernfächer zur Erlebniserzählung vor. Er soll ihnen beim Schreiben von Erlebnisaufsätzen und Bildergeschichten eine wertvolle Hilfe sein. Meine drei sprachlich besonders begabten Zweitklassler arbeiten auch schon mit den Großen mit und schreiben ganz tolle Aufsätze.
Bei den Großen gestaltet sich die Sache etwas schwieriger. Am Montag präsentieren wir den Kindern den Lernfächer und zusammen mit anderen Materialien wird ganz ausführlich besprochen, worauf es beim Schreiben eines Erlebnisaufsatzes/einer Bildergeschichte ankommt. Welche Merkmale müssen erfüllt sein, worauf muss man achten... Bernhard und ich geben uns wirklich viel Mühe. Und dann bekommen wir Aufsätze, die so hingeschmiert sind, dass man manches kaum entziffern kann. Wir lesen unter anderem wirre Geschichten von abgehackten Väterköpfen, ausgestochenen Augen ... Vieles klingt wie die Aufarbeitung zu früh konsumierter Horrorfilme. Keiner hat sich seine Arbeit noch einmal durchgelesen. Es gibt keine Absätze, kaum direkte Reden, ... Als ich nach Unterrichtsschluss mit Bernhard die Aufsätze kurz überfliege, bin ich bin wirklich sehr verärgert (das passiert nur ganz selten) und mache das Problem in Absprache mit Bernhard zur Chef(in)-Sache. So müssen die Kinder höchstens auf mich etwas böse sein und können sich dann bei Bernhard beim zweiten Versuch noch einmal ordentlich bemühen und anstrengen und hoffentlich zeigen, was sie wirklich können. Außerdem beschließen wir, es zuerst doch noch einmal mit Bildergeschichten zu versuchen, für die ähnliche Kriterien gelten. (Der Fächer kann auch dafür verwendet werden.) Am Dienstag, gleich in der Früh, halte ich der blauen Klasse dann eine ziemliche Standpauke. Langer Rede kurzer Sinn: „Bernhard wird so schlampig hingefetzte Aufsätze gar nicht korrigieren und alle haben eine zweiten Versuch.“
Und siehe da, es funktioniert. Alle Kinder schaffen ein viel besseres und fehlerfreieres Ergebnis als beim ersten Mal.
Seit Montag praktizieren wir jeden Tag in der orangen Klasse die von mir am Seminar gelernten Rota-Übungen. Außerdem arbeiten einige Schüler bereits auf den Bodenschreibtischen oder den schiefen Schreibtischauflagen. Obwohl es sich bei den Rota-Übungen unter anderem auch um Mundmotorik- und Zungenübungen handelt – die natürlich schon komisch aussehen - schaffen wir es, dass alle Kinder engagiert mitmachen und keiner blödelt.
Bei der täglichen Feedbackrunde meinen immer alle, dass ihnen die Übungen angenehm sind und sie sie weitermachen wollen. Ich hoffe, das bleibt so!
Wieder möchte ich mich bei Frau Pastorin Mag. Schiller sehr herzlich bedanken. Sie gestaltet diese Woche zusammen mit Bernhard je zwei halbe Vormittage den Religionsunterricht an unserer Schule. Da wir ja jetzt in zwei getrennten Klassen arbeiten, erlebe ich diese Religionsstunden leider nicht mehr mit, sondern spüre nur die Freude der Kinder und sehe die netten Fotos der Rollenspiele zum Thema Messiaserwartung.
Heute am Sonntag, treffen Felix und ich beim Fastensuppenessen in der Pfarre Horn zufällig Renate Brandner-Weiß und Gottfried Brandner vom Waldviertler Energiestammtisch wieder. Wir plaudern sehr nett miteinander. Natürlich auch über unser Schulprojekt und gemeinsam wird die Idee einer Crowdfunding-Initiative angedacht. Wir werden sehen, ob und was sich daraus entwickelt.
In der kommenden Woche wird in der Schule im Dialog wieder getrommelt. Es gibt zwei Trommelkurse mit Yela und Daniel von Rhytmotop. Für interessierte Erwachsene (Anfänger und leicht Fortgeschrittene) ab Dienstag jeweils um 19:30 Uhr und für unsere Schulkinder jeden Donnerstag von 08:00 Uhr bis 09:30 Uhr. Wir freuen uns schon wieder sehr darauf!
Für schnell Entschlossene: Am Dienstagabend kann man noch dazukommen. Einfach ausprobieren!
Bis in zwei Wochen oder bei Neuigkeiten früher!