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29.05.2016

29. Mai 2016


Bernhard übt mit seinen Schülerinnen und Schülern schon das ganze Schuljahr Referate vorzubereiten und entsprechend zu präsentieren. Mit folgenden Fragen beschäftigen sich die Kinder der 4. und 5. Schulstufe immer wieder: Wie gliedere ich ein Thema sinnvoll? Worauf kommt es bei der Präsentation eines Referates an? Wie gestalte ich Plakate oder Handouts? Wie antworte ich auf Fragen aus dem Publikum? Wie gebe ich ein faires Feedback? Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder lernen, sich selbst mit einem Thema ihrer Wahl intensiv zu beschäftigen. Es soll ihr Referat werden und nicht das ihrer Eltern. Die Referate müssen nicht perfekt sein und sollen vor allem nicht auswendig gelernt werden. Jeder darf bei uns auch dabei in seinem Tempo und nach seinen Möglichkeiten arbeiten und dazulernen. Referate sollen Kinder nicht stressen, sondern ihnen u.a. die Möglichkeit bieten, beim zwar vorbereiteten, aber möglichst freien Sprechen vor einer größeren Gruppe immer mehr Selbstsicherheit zu gewinnen und so ihr Selbstvertrauen stärken. Jedes Kind wird bei seinem Referat gefilmt. In einer anschließenden Feedbackrunde überlegen alle gemeinsam, was beim jeweiligen Referat gut gelungen ist und woran man noch arbeiten könnte. Wir stellen fest, dass die Kinder beim Referieren immer besser und souveräner werden. Aber sehen Sie selbst: Julian 10 Jahre, Schüler der 4. Schulstufe.

Nach Herzenslust kaufen und verkaufen - unser erster Klassenmarkt.

Am Dienstag, dem 23. Mai ist es so weit. Wir veranstalten unseren ersten Klassenmarkt. An diesem Tag bringt jedes Kind von zu Hause Dinge aus seinem Kinderzimmer mit, die es nicht mehr benötigt und hergeben darf. (Bei einem Elternabend wurden die Eltern über dieses Vorhaben informiert!) Die mitgebrachten Gegenstände dürfen dann von jedem Kind bei seinem eigenen „Marktstand“ verkauft werden. Womit wird eingekauft? Ganz einfach, wir drucken uns unser eigenes Geld, das nur während des Klassenmarktes als Zahlungsmittel seinen Wert und seine Gültigkeit hat. Gemeinsam wird mit den Kindern abgestimmt, dass sich jeder diesmal 100 € drucken darf. Wir legen die Stückelung fest und beschließen, dass aus Rücksicht auf die jüngeren Kinder nur mit ganzen Eurobeträgen gearbeitet werden soll. Schon geht das Drucken und Ausschneiden des Geldes los. Auch Helga arbeitet auf Hochtouren, denn sie steht später in der „Bank“ den Kindern zum Geldwechseln zur Verfügung.

Nachdem jeder seine 100 € in einer kleinen Schachtel sicher verwahrt hat, werden die Marktstände aufgebaut. Jedes Kind drapiert seine besonderen Waren auf einem Arbeitsteppich. So entsteht eine richtige kleine Einkaufsstraße. Die vier Kinder, die diesmal nichts von zu Hause mitgebracht haben, sind auch nicht untätig, sondern helfen den anderen bei deren Vorbereitungen. Natürlich bekommen auch sie ihre 100 € Einkaufsgeld. Schließlich müssen alle Waren auch noch ausgepreist werden und dann geht es los: Das Kaufen und Verkaufen, das Handeln und Feilschen, das Rechnen und Geldwechseln.

Als ich die Idee zu diesem Klassenmarkt hatte, war ich mir schon ziemlich sicher, dass er den Kindern gefallen würde. Wer von uns hätte als Kind bei so etwas nicht selbst gerne mitgemacht. Aber unseren Klassenmarkt dann in der Praxis zu erleben, war schon wieder etwas ganz Besonderes. Lernen fürs Leben kann so viel Freude machen und der Ramsch aus fremden Kinderzimmern auch! Alle sind an diesem Tag wieder einmal sehr bereichert nach Hause gegangen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, probiert es doch auch einmal aus, veranstaltet mit euren Schulkindern einen Klassenmarkt! Die Arbeit dafür ist kaum der Rede wert und lohnt sich für alle!! Meine Geldstempeln habe ich bei Montessori-Shop.de gekauft.

Die ganze nächste Woche ist für die intensive Vorbereitung auf unsere Projekttage in Salzburg reserviert. Am Freitag, dem 3. Juni geht es in der Früh dann endlich los. Wir freuen uns schon alle sehr! Ich melde mich nach den Projekttagen wieder!!