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Die letzten zwei Wochen waren sehr ereignisreich, anstrengend und schön. Anstrengend, da ich, trotz Krankheit, an drei Tagen jeweils 12 Stunden in der Schule verbringen muss. Denn ausgerechnet in diese Zeit fallen alle Termine für unsere halbjährlichen KEL-Gespräche (Kinder-Eltern-Lehrer-Gespräche). Ich will und kann diese Termine nicht verschieben, da sich manche Eltern extra dafür frei genommen haben. Im Anschluss an eines meiner letzten Elterngespräche entwickelt sich folgender Dialog:
Eduard: „Claudia, komm am Abend nach der Schule noch in meiner Ordi vorbei, ich hab eine Überraschung für dich.“
Ich ungläubig scherzend: „Krieg ich vielleicht eine Spritzte von dir?“… und Eduard nickt.
Um 20:30 Uhr hänge ich dann am Tropf. Hochdosiertes Vitamin C soll meine Abwehrkräfte stärken, weil ich jetzt so viel um die Ohren habe und das sicher gut für mich ist. Ich bin gerührt, freue mich und entspanne mich nun insgesamt viermal bei stimmungsvoller Weihnachtsmusik, während Vitamin C langsam in mich hineintropft. Ich bin gespannt, ob das etwas helfen wird. Danke!!
Was hat sich noch ereignet? Die ersten Hospitationen beginnen. Ein Vater, der seinen Sohn schon beim allerersten Elternabend in unserer Schule angemeldet hat, verbringt mit uns einen Vormittag und ist sehr begeistert von dem, was er da erlebt. Eine zukünftige Kollegin – sie ist gerade dabei, eine Privatschule zu gründen - besucht uns ebenfalls. Hier ein Zitat aus ihrer E-mail:
„Liebe Frau Gantner, vielen Dank noch einmal dafür, dass ich die „Schule im Dialog“ besuchen durfte. Ich bin sehr beeindruckt, wie Sie diese sehr unterschiedlichen Kinder mit verschiedensten Bedürfnissen unter einem Dach zusammenbringen. Für die kurze Zeit, in der Sie mit den Kindern arbeiten, hatte ich ein sehr harmonisches Gefühl.“
Das freut mich sehr! Außerdem finde ich es toll, dass wir nun bereits andere Menschen, die auch eine Privatschule gründen wollen, mit unserem, während des letzten Jahres erworbenen Wissen, unterstützen können. Mittlerweile glaube ich, dass das die einzige Chance ist, damit sich in absehbarer Zeit in unserem Bildungssystem etwas ändert.
Am Dienstag besuchen wir das Musical „Hilfe die Herdmanns kommen“ der NMS Weitersfeld. Sowohl wir, als auch unsere SchülerInnen sind von der Aufführung sehr begeistert. Es ist wirklich beeindruckend, was die Kinder und Jugendlichen zusammen mit ihren LehrerInnen da geleistet haben, sowohl schauspielerisch als auch musikalisch. Herzliche Gratulation an Frau Dir. Chudoba und ihr Team und alle SchülerInnen der NMS Weitersfeld, ihr wart einfach toll !!!
Am Donnerstag findet ab 15:00 Uhr unsere Schulweihnachtsfeier statt. Es wird miteinander gesungen, wir hören Geschichten, Julian und Matthias spielen uns auf dem Cello und dem Klavier etwas vor. Die Leseomas schenken allen Kindern Lesezeichen und die Schule bekommt von den Eltern ein besonders Geschenk: Es gibt für jeden weiße Schule-im-Dialog-T-Shirts. Bei unserem nächsten Auftritt in der Öffentlichkeit werden wir nicht mehr zu übersehen sein. Danke!!
Leider, leider habe ich meine tolle Spiegelreflexkamera verloren oder verlegt. Ich suche sie seit zwei Wochen zu Hause und in der Schule und habe nicht einmal ansatzweise eine Ahnung, wohin sie verschwunden sein könnte. Deshalb gibt es diesmal nur schlechte Fotos von der Handykamera oder gar keine.
Die Schule im Dialog hat die Pflege des alten Cholera-Friedhofs von Maria Dreieichen übernommen und das hat sich so ergeben: Anlässlich des Festes Allerheiligen Allerseelen bereitete Bernhard eine sehr schöne Religionsstunde vor. Unter anderem fertigten die Kinder auch kleine Grabgestecke an und schmückten damit verlassene Gräber des Friedhofs von Maria Dreieichen. Das fand in der Gemeinde Mold offenbar großen Anklang und sprach sich sehr schnell herum. Einige Tage später meldete sich bei Helga eine über 80-jährige Dame mit der Bitte, ob es möglich wäre, dass wir ab jetzt zu Weihnachten den Cholerafriedhof in Maria Dreieichen schmücken könnten. Ihr wäre das langsam zu beschwerlich. Wir sagten gerne zu.
19 Kinder fertigen kleine Weihnachtsgestecke in Blumentöpfen an. Mit Serviettentechnik werden alte Gläser zu bunten Weihnachtslaternen. Das alles tragen wir zum ca. 25 Gehminuten entfernten Friedhof. Wir räumen den alten verwelkten Blumenschmuck von den Gräbern, sammeln ausgebrannte Grabkerzen ein und stellen einen kleinen Christbaum auf, den wir geschenkt bekommen haben. Er ist ein Opfer des Eisbruchs der vergangenen Wochen und erlebt nun noch eine sinnvolle Verwendung. Die Kinder schmücken den Baum mit selbstgemachten Anhängern aus Prägefolie und winzigen roten Äpfeln aus meinem Garten. Dann werden die Kerzen in den Laternen angezündet. Nun ist auch der Friedhof für Weihnachten gerüstet.
Unser Christbaum-Adventkalender bewährt sich. Die Schimpfwörter und Streitereien werden weniger und wir bemerken, dass sich einige Kinder wirklich bemühen, das Ihre zu einem friedlicheren Miteinander in der Klasse beizutragen. Hoffentlich können wir diese positive Entwicklung im kommenden Jahr weiter gut unterstützen.
Am 22. und 23. Dezember werden in unserer „Christkindlwerkstatt“ unzählige Geschenke und herzige Engelbilder angefertigt. Über 3000 Perlen werden verarbeitet. Wir brauchen sie für Perlensterne, Christbaumanhänger aus Holz, Weihnachtskerzen, aber psst, das sollte ich ja noch gar nicht verraten!
Und nun beginnen auch für mich die Weihnachtsferien. Alle unsere Kinder sind schon bei uns eingetroffen und ich freue mich auf schöne erholsame Tage im Kreis meiner Familie. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und alles Liebe für das neue Jahr und melde mich wieder ab ca. 10. Jänner.