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Der viele Regen tut dem völlig ausgetrockneten Garten gut.
Am Mittwoch treffe ich mich in der Früh mit zwei Arbeitern der Firma Eisbär in Mold. Bis um ca. 14:00 Uhr sollen 30 Löcher in den Estrich gebohrt werden.
Ich fahre in der Zwischenzeit nach Hause, zu einer Förderstunde mit einem meiner zukünftigen Schüler. Da fünf meiner Schulkinder von anderen Schulen zu mir kommen und die 3. bzw. 4. Schulstufe besuchen werden, biete ich ihnen ein entsprechendes Förderprogramm an. So lerne ich die Kinder besser kennen, weiß, wo sie leistungsmäßig stehen und wo wir im Herbst beginnen können.
Der Vater des Buben nützt die Wartezeit, um der Baustelle einen Besuch abzustatten und kommt mit einer Hiobsbotschaft zu uns zurück: Nicht der zu feuchte Estrich ist das eigentliche Problem, sondern die darunter liegende Dämmschicht aus Styroporbeton, die sei praktisch nass. Um das Problem zu sanieren, braucht man mindestens drei Wochen Zeit. Eine Woche, um den Estrich auszublasen, und danach zwei weitere Wochen, um den Dämmbeton zu trocknen. Wenn ich das nicht mache, kann der Estrich nie trocken werden, die Wände werden die Feuchtigkeit des Styroporbetons anziehen und irgendwann zu schimmeln beginnen.
Ich bin von diesen Neuigkeiten total geschockt. Im Geiste sehe ich schon das ganze Schulprojekt scheitern, weil wir nicht rechtzeitig die Schule eröffnen können. Am Tag zuvor war ich noch voll Enthusiasmus in Horn unterwegs, um Geschäfte um Sachspenden oder Warengutscheine für das Eröffnungsfest zu bitten (ich war sehr erfolgreich – es wird schöne Preise geben) und nun das!!
Völlig fertig fahre ich wieder nach Mold, um mit den Arbeitern zu sprechen. Dort erfahre ich, dass sie sich bereits bei ihrem Chef wegen der zusätzlich entstehenden Kosten informiert haben. Die komplette Entfeuchtung wird nun 6 000 € statt 3000 € kosten. Wenn ich dazu noch das Geld für die offenbar völlig sinnlos verheizten Pellets und die Stromkosten der Entfeuchtungsgeräte für ca. 5 000 kWh Strom rechne, entstehen so Mehrkosten von ca. 7 000 €. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass für Montag eigentlich die Verlegung des Parketts geplant war. Ich bin verzweifelt. Das ist für mich bis jetzt mit Abstand der schlimmste Tag seit dem Entschluss dieses Projekt zu wagen.
Ein Lichtblick zeichnet sich ab, als ich mit Herrn Bittermann von Hartlhaus telefoniere. Obwohl einige seiner Leute ihren Urlaub extra mit unserer Baustelle koordiniert haben und die Firma dann zwei Wochen Betriebsferien hat, sichert er mir zu, dass der Holzboden sofort nach Beendigung der Arbeiten der Firma Eisbär verlegt wird. Wir haben dann noch ein bis eineinhalb Wochen Zeit, die Schule einzurichten und einzuräumen. Das wird zwar stressig, ist aber schaffbar. Ich beruhige mich wieder etwas.
Am Donnerstag treffe ich mich in der Früh mit Frau Ing. Urban-Leschnig vom BDA und dem Malermeister Strupp, um den Farbton für die Fassade festzulegen. Dann fahre ich zur Firma Alpson, um zu klären, was die Ursache für die übermäßige Feuchtigkeit des Dämmbetons sein könnte – ich bin auf das Ergebnis gespannt!