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Um 06:30 Uhr muss ich das erste Mal schimpfen. Wir sind nicht alleine in diesem Stockwerk und unsere Frühaufsteherinnen machen einen unüberhörbaren Krach am Gang. Ich schicke sie wieder in ihr Zimmer und erstaunlicher Weise ist es dann noch eine Stunde ruhig. So lange, bis alle wach sind und aufstehen.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Technischen Museum. Am Spielplatz davor treffen wir uns mit Marianne und den Pendlern. „Alles was Flügel hat fliegt“ ist der Titel der Kinderführung zum Thema Fliegen und Flugkörper. Angefangen bei Dädalus und Ikarus landen wir über die ersten Flugmaschinen, Heißluftballone, Luftschiffe und Flugzeuge schließlich bei einem Rettungshubschrauber. Als Höhepunkt des Programms basteln wir kleine Papierpropeller, die wir vom Dachgeschoß des Technischen Museums in die Tiefe starten lassen. Das gefällt sogar uns Erwachsenen noch. Nach einer Stunde Kinderführung teilen wir uns wieder in zwei Gruppen. Einige Kinder haben schon genug vom Museum und gehen wieder auf den Spielplatz. Die anderen können gar nicht genug bekommen von den vielen interessanten technischen Exponaten und Mitmach-Stationen.
Nach einer Stunde fahren wir gemeinsam ins Don Bosco Haus mittagessen. Am Nachmittag geht es ab zur Druckwerkstatt ins Zoom Kindermuseum. Einfach toll. Fotos sagen mehr als 1000 Worte.
Ums Eck beim Don Bosco Haus in der Hietzinger Hauptstraße gibt es seit Jahrzehnten ein winziges Eisgeschäft. Ich kenne es aus meiner Kindheit. Das Eis war nie besonders gut, aber essbar und da in der Nähe von uns, beschließe ich, es als Teil unseres Abendprogramms mit den Kinder zu besuchen. Ich erlebe eine große Überraschung. Das Lokal heißt nun „Schoko & Fiocco“, wurde neu übernommen und bietet nun ein unbeschreiblich köstliches Eis – auch mit sehr originellen Eisspezialitäten. Außerdem ist die Besitzerin ausgesprochen freundlich, hält unserem doch sehr lauten Ansturm geduldig stand und ersetzt obendrein zwei Kindern, denen ihre Stanitzel auf den Gehsteig gefallen sind, kostenlos das Eis. An alle Blogleserinnen und Blogleser, die dort in der Nähe wohnen: Schaut einmal vorbei und kostet, kein Vergleich zu früher!
Wieder teilen wir uns auf. Die Müden kehren mit Helga wieder ins Quartier zurück und Bernhard und ich gehen mit der anderen Gruppe auf den roten Berg, ein beliebtes Naherholungsgebiet am Stadtrand von Wien. Als ich mit den Kindern die weitläufigen Wiesenhänge betrete, meinen einige ganz verblüfft: „Das soll Wien sein, da schaut es ja aus wie bei uns!“ Also fühlen sich alle wie zu Hause. Die Kinder spielen im gerade abgemähten Gras verstecken und nach einer halben Stunde erreichen wir den Spielplatz am Gipfel des Hügels. Als ich den Schulkindern beim Spielen zusehe, werde ich fast ein wenig melancholisch. Es ist noch gar nicht so lange her oder doch schon soo lange her, dass ich hier mit meinen eigenen Kindern gesessen bin. Wie die Zeit vergeht! Schon werde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Komm Claudia, probier es auch einmal!“ Tapfer wage ich mich auf das Gummihüpfband und einen Augenblick später gehe in die Luft – Dank der vereinten Kräfte von Bernhard und ein paar Buben. Alle haben Spaß daran und ich auch. Um 22:15 Uhr machen wir uns auf den Heimweg und eine dreiviertel Stunde später schlafen alle. Der zweite Tag ist geschafft. Es war ein schöner, informativer und kreativer Tag und wir sind froh darüber.