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Dass und wie wir unsere Schulkinder auf die freiwillige Radfahrprüfung vorbereiten, konnten Sie ja schon im Blogeintrag vom 17. Mai lesen. Natürlich ist es für alle nach bestandener schriftlicher Prüfung aufregend, nun vor echten Polizisten zum praktischen Teil dieser Prüfung anzutreten.
Alle bekommen von Inspektor Colliselli Startnummern und dann geht es auch schon los. Mit angestrengten Minen fährt einer nach dem anderen ab. Mit schon etwas entspannteren Gesichtszügen biegen die Kinder nach absolvierter Prüfungsrunde wieder in den Schulgarten ein und freudestrahlend nehmen alle etwas später von Herrn Colliselli ihre Radfahrführerscheine – immerhin ein amtliches Dokument - entgegen. Alle haben bestanden, wir freuen uns mit den Kindern!
Wenig später fahre ich mit unseren „Führerscheinneulingen“ noch einmal die Prüfungsrunde, allerdings nicht mehr zu Übungszwecken. Wir bleiben diesmal am Wendepunkt, bei der Tankstelle Knell stehen, um ein Eis zu essen.
Ich habe schon einmal vor Jahren mit Schulkindern aus ca. 30 cm langen Kanthölzern mit Raspeln und Holzfeilen Totempfähle gestaltet. Damals hat diese Arbeit den Kindern besonders gut gefallen und so beschließe ich, dieses Werkstück auch hier in Mold, in unserer Werkstatt, anzubieten. Wieder wird mit so großer Begeisterung gearbeitet, dass ich mir überlege, wie wir aus diesem Holzwerkstück ein Vatertagsgeschenk gestalten können. Beim Tag der offenen Tür erklären die Kinder allen Besuchern freudestrahlend, dass sie gerade dabei sind, für ihre Väter Marterpfähle als Vatertagsgeschenke herzustellen. Ungläubiges Gelächter ist die Antwort. Spätestens jetzt ist es für mich wirklich an der Zeit, schleunigst eine gute Idee für ein akzeptables Vatertagsgeschenk zu entwickeln, bei dem die erste Assoziation des Betrachters nicht mehr Marterpfahl ist. „Marterpfähle“ müssen irgendwie sinnvoll in ein brauchbares Geschenk integriert werden. Beim diesbezüglichen schon etwas sorgenvollen Grübeln – die Zeit drängt - fällt in der Werkstatt mein Blick auf drei riesige Kisten mit sägerauen, kleinen Holzbrettern. Ich weiß nicht einmal, wer sie uns nach einem Aufruf am Elternabend spendiert hat, sie standen plötzlich einfach da. Das ist es! Wir werden einen Notizblockständer gestalten, an dem der „Marterpfahl“ als Stifthalter montiert wird. Gedacht getan. Einmal mehr bewähren sich unsere tollen Werkbänke! Neben feilen und schleifen müssen die Kinder bei dieser Arbeit auch mit Nagel und Hammer, unserer Dekupiersäge, einer Bohrmaschine und Akkubohrern hantieren. Die Ergebnisse dieser Mühen können sich wirklich bei allen sehen lassen!! Und die Väter haben sich gefreut.
Am Montag stellen wir in der Schule drei verschiedene Sirupe her. Hollerblüten, Zitronenmelisse und Pfefferminze werden mit Zitronen- und Orangenscheiben, Zucker, Zitronensäure und Wasser in Kübeln angesetzt und für drei Tage zum Ziehenlassen in unseren Minikeller unter dem Kirchturm gestellt. Ich fahre nach Langenlois zur Firma Müller Glas und besorge 120 kleine Fläschchen. Am Freitag füllen die Kinder die Säfte ab. Was lernen wir dabei?
- | mit geschlossenen Augen den Duft drei verschiedener Pflanzen zu unterscheiden | |
- | mit wirklich sehr scharfen Messern sehr vorsichtig Orangen und Zitronen in Scheiben zu schneiden | |
- | beim Abzupfen der Kräuterblätter Ausdauer und Geduld zu haben | |
- | mit einer Balkenwaage auf das Gramm genau Zitronensäure und Zucker abzuwiegen | |
- | mit Hohlmaßen (1l und 1/2 l) zu hantieren | |
- | dass man Mathematik auch in der Küche braucht | |
- | Flüssigkeit ohne zu patzen in kleine Fläschchen abzufüllen | |
- | dass selbst hergestellte Sirupe einfach gut schmecken |
Fast täglich wird nun wieder gesungen und getrommelt, denn wir bereiten uns auf unser großes Konzert am Freitag, dem 24. Juni vor. Nochmals laden wir dazu alle sehr herzlich ein und hoffen wieder einmal auf schönes Wetter, denn der Ausklang dieser Schulveranstaltung wäre in unserem Schulgarten viel schöner als im Schulgebäude!