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30.01.2014

30. Jänner 2014


Wie immer in letzter Zeit sind unsere Tage vollgepackt mit Terminen und Erlebnissen. Ich beginne chronologisch:

Gespräch mit Bezirksschulinspektor Alfred Grünstäudl

Ich treffe mich mit Herrn BSI Grünstäudl. Er wird bis auf Weiteres in Zukunft für „Schule im Dialog“ seitens der Schulbehörden zuständig sein, unsere Schule auch inspizieren und die Berichte, die die Grundlage für die Verleihung des Öffentlichkeitsrechts darstellen, verfassen. Daher ist mir dieser Termin sehr wichtig. Wir kennen einander aus meiner Zeit in Allentsteig, denn Herr Grünstäudl war als BSI von Zwettl für die SES Allentsteig, an der ich arbeitete, zuständig. Meine Burschen bauten damals im Werkunterricht, mit viel Liebe zum Detail, wochenlang an einem Modell ihres Traumspielplatzes. Das Sturmtief Paula hatte den Schulspielplatz völlig verwüstet – das war für mich der Anlass für diese Gruppenarbeit gewesen. Stolz schickten die Kinder BSI Grünstäudl einige Fotos mit einer kurzen Beschreibung ihres Projekts. Als er sich einige Tage später dafür bei den Kindern mit einem handgeschrieben persönlichen Brief bedankte, freuten sich alle wirklich sehr. Einige Wochen später konnte meine Klasse BSI Grünstäudl während einer Unterrichtsvisitation das Originalmodell vorstellen. Er war sehr beeindruckt.

Außerdem nehme ich an, dass ich Herrn BSI Grünstäudl auch durch meinen Vortrag über Sensorische Integration, den ich extra für ihn noch einmal hielt, in Erinnerung geblieben bin.

Mir ist ein gutes Verhältnis zu den Schulbehörden natürlich sehr wichtig. Vor allem geht es mir auch um eine faire Beurteilung der Leistungen meiner zukünftigen Schulkinder. Diese werden natürlich sehr unterschiedlich ausfallen, da ja drei von ihnen im öffentlichen Schulsystem jetzt einen SPF (Sonderpädagogischen Förderbedarf) haben und auch in einer Privatschule dementsprechend unterrichtet werden müssen. Laut Auskunft des Landesschulrates gibt es in Privatschulen keinen SPF. Mich interessiert daher besonders, ob und wie seitens der Schulbehörden bei Unterrichtsvisitationen auf diesen Umstand Rücksicht genommen wird.

Das Gespräch mit BSI Grünstäudl verläuft in einer angenehmen Atmosphäre und ich fühle mich in meinem Vorhaben, sehr genaue Lernfortschrittsdokumentationen über jeden Schüler und jede Schülerin zu führen, bestätigt. Zuversichtlich mache ich mich auf zum nächsten Termin.

Baubesprechung im Gasthaus Knell

Die Baubesprechung mit unserer Architektin DI Elisabeth Schuh, Baupolier Erich Schleritzko von der Firma Alpson und Gerald Hirtl vom Lagerhaus Gmünd-Vitis findet wieder im Gasthaus Knell statt. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht. Beide Firmen kommen uns preislich wirklich sehr entgegen und der Baubeginn wird, so weit er schon möglich ist, für Anfang Februar festgelegt. Für alle, die es interessiert, zeige ich den Plan der letzten und endgültige Umbauvariante der Bauphase 1 und ein paar Fotos vom Ist-Zustand unserer Schul-Baustelle. In der endgültigen Fassung ist ein Abriss der desolaten Sanitäranlagen geplant und die Errichtung eines Kellers mit Heizraum und Pelletslager an dieser Stelle. Auf dieser Kellerbereich ist in einer Ausbauphase 2 jederzeit (wenn das Geld dafür da ist) eine Erweiterung des Schulgebäudes möglich. Dann hätten wieder fünf Kinder mehr Platz (Sie wissen ja bereits pro Schulkind in Privatschulen 7 m² Unterrichtsfläche!).

Der erste Elternabend von „Schule im Dialog“

Da die Baubesprechung fast bis zum Beginn des ersten Elternabends von „Schule im Dialog“ dauert, lade ich Elisabeth ein, die Umbaupläne den anwesenden Eltern gleich selbst vorzustellen. Es gefällt ihr dann bei uns so gut, dass sie bis zum Schluss der Veranstaltung bleibt.

Es ist großartig! Am ersten Elternabend von „Schule im Dialog“ melden 14 Familien ihre Kinder für das Schuljahr 2014/15 an. Das heißt, dass wir mit 15 Kindern - fünf Mädchen und 10 Buben - starten werden. Die Verteilung der einzelnen Schulstufen wird voraussichtlich folgendermaßen aussehen: 1. Schulstufe 5 Kinder, 2. Schulstufe 2 Kinder, 3. Schulstufe 1 Kind, 4. Schulstufe 7 Kinder.

Das ist wirklich ein schöner Erfolg und lässt uns auch noch für die Zukunft hoffen und Möglichkeiten offen (wir haben noch 5 freie Plätze!). Ich weiß aus Gesprächen mit anderen Privatschulbetreibern, dass bei Schulneugründungen ein Schulstart mit 15 Kindern wirklich ein sehr guter Wert ist.

Mag. Schober von der Steuerberatungskanzlei Elixa in Horn erläutert allen Anwesenden mit Hilfe einer Powerpointpräsentation und einer kleine Broschüre die Möglichkeiten der Absetzbarkeit von Schul- bzw. Nachmittagsbetreuungsgeldern. Rückblickend ärgere ich mich, wenn ich daran denke, was wir bei unseren eigenen fünf Kindern bei der Steuer hätten sparen können, wenn wir das alles früher gewusst hätten. Da ich glaube, dass diese Informationen auch für andere österreichischen Eltern interessant sein könnten, frage ich Mag. Schober, ob ich seine Unterlagen auch auf der HP veröffentlichen darf. Interessierte können sie sich die Präsentation  herunterladen.

Der gesamte Elternabend verläuft sehr harmonisch und Felix und ich lernen während der anschließenden Gespräche einige der Eltern unserer zukünftigen Schulkinder etwas näher kennen. Es sind alles sehr sympathische Menschen, die aus weit gestreuten Berufsfeldern kommen und aus unterschiedlichen Motiven unsere Schule ausgewählt haben. Viele sind froh, endlich eine Alternative zum öffentlichen Schulsystem zu haben, weil dieses nicht mehr ihren Erwartungen und Wünschen entspricht. Für andere sind wir wirklich der letzte Rettungsanker.

Unterzeichnung des Kaufvertrages

Hurra, nun sind wir Besitzer eines Schulgebäudes mit einem kleinen Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert! Soeben haben wir die Liegenschaft Mold 83 von Herrn Dr. Spannbauer gekauft. Er erwarb dieses Gebäude vor ca. zwei Jahren, mit der Absicht, es zu renovieren und das Haus dann als Kloster (deshalb kam ihm auch der Kirchturm sehr gelegen) verfolgten koptischen Nonnen zur Verfügung zu stellen. Leider klappte es mit dem Visum für die betroffenen Frauen nicht und so hatte Herr Doktor Spannbauer keine Verwendung mehr für dieses Haus. Durch verschiedene Zufälle (siehe Blogeintrag vom Dezember 2013) erfuhren wir, dass das alte Schulgebäude nun wieder zum Verkauf stand.

Wir kaufen das Haus um 40 000 €. Es ist für beide Seiten ein fairer Preis und Herr Doktor Spannbauer freut sich, dass sein Haus in absehbarer Zeit wieder sinnvoll genutzt wird. Bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags meint er scherzend, dass er ja jetzt quasi mit ein Schulgründer sei.

Und wer weiß, vielleicht werden aus den Kirchenglocken bald auch ab und zu Schulglocken.

Interview mit Frau Lentschig von Tips

Frau Olivia Lentschig von der Regionalzeitung Tips kontaktiert mich und bittet mich um einen Termin für ein Interview. Mein erstes Interview! Natürlich komme ich dieser Bitte gerne nach. Nach eineinhalb Stunden trennen wir uns. Ich bin ganz erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen ist und wie viel es doch immer wieder zu erzählen gibt.

So und jetzt verabschiede ich mich einmal für ca. eine Woche. Die morgen beginnenden Semesterferien brauchen Felix und ich jetzt wirklich sehr dringend. Bis zum nächsten Blogeintrag!