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13.02.2015

13. Februar 2015


Schönes, weniger Schönes, Schulisches.

Schön und erholsam war unser Urlaub in Bad Gastein.

Schön war eine Begegnung vor den Semesterferien in der Bildungswerkstatt Mold beim Mittagessen. Eine mir unbekannte Frau dachte offensichtlich, dass wir hier auf Projektwoche wären und fragte mich, woher wir kämen. Als ich erklärte, dass wir von der Privatschule Schule im Dialog seien, meinte sie: „Ach ja, ich habe schon so viel Positives von ihrer Schule gehört, ihre Schule hat ja schon so einen guten Ruf!“

Schön ist, dass Bernhard nun auch seine Ausbildung als Religionslehrer abgeschlossen hat. Herzliche Gratulation!! Bernhard ist jetzt doppelt pädagogisch qualifiziert: Er ist nicht nur ein universitär ausgebildeter Agrarpädagoge (er studierte auf der Universität für Bodenkultur in Wien), sondern auch Religionspädagoge. Herzliche Gratulation!!

Weniger schön war, dass ich am 6. Tag der Semesterferien wieder Halsweh bekommen habe. Der nächste grippale Infekt!! Ich schleppe mich diesmal sogar mit Fieber in die Schule und sehne mich nach einem Lehrerzimmer. (Warum? Siehe Blogeintrag vom 23. Jänner 2015.) Das ist auch der Grund, warum die vorausgesagten zwei Wochen Blogabstinenz zu drei geworden sind. Vielleicht stresst mich dieses Bewusstsein, eigentlich nie krank sein zu dürfen, nie fehlen zu dürfen, so, dass ich jetzt besonders krankheitsanfällig bin. Ich bemerke diesen latenten Stress auch in anderen Situationen. Einmal stolpere ich beim Spazierengehen über eine Baumwurzel. Mein erster Gedanke ist: „Hoffentlich habe ich mich jetzt nicht verletzt, ein Liegegips wäre eine Katastrophe!“ Es wird Zeit, dass wir den Grundstückskauf unter Dach und Fach bringen!!

Schulisches:

Am 29. Jänner kommt PSI Weinberger zu einer ausführlicheren Visite zu uns. Leider hat er nur zwei Stunden Zeit und sieht dabei nur einen Bruchteil von dem, was in unserer Schule passiert. Außerdem werden Hefte, Bücher, Mappen (von den Kindern und auch unsere) inspiziert, … Herr PSI Weinberger wirkt sehr angetan von dem, was er bei uns sieht und ist auch von unserer umfangreichen Material- und Lehrmittelausstattung sehr beeindruckt. Das freut uns sehr!!

Trotz Halsweh, Kopfweh, Husten, … starten wir voller Elan, mit einigen Neuanschaffungen, vielen Ideen und Projektvorhaben ins 2. Semester der Schule im Dialog.

Ein pädagogisches Hauptziel des 2. Semesters besprechen wir mit den Kindern am Montag im Morgenkreis. Wir wollen nun vermehrt Phasen der Freiarbeit anbieten, in denen sich die Kinder wirklich selbst entscheiden können, womit sie sich beschäftigen wollen, was oder wie sie lernen wollen. Ich glaube, jetzt sind die meisten so weit, mit dieser neuen Freiheit gut und sinnvoll umzugehen. Ich werde berichten …

Wir treiben es noch immer bunt: Farben können nicht nur mit Farbtopf und Pinsel gemischt werden. Durch Zusammenkneten (Play Doh) zweier Grundfarben sollen möglichst viele Schattierungen der entsprechenden Sekundärbarbe entstehen. Auch mit gefärbtem Wasser in Eprouvetten und Pipetten lassen sich neue Farben wie in einem Chemielabor gut mischen. Alle Beobachtungen sollen in kleinen „Forschungs-Protokollen“ festgehalten werden.

Diese Woche ist überhaupt ein Fest der Sinne. Am Montag liegt im Schulgarten Schnee. In der Klasse arbeiten wir mit Kleister und Knetmasse. Verschiedenes Obst und Gemüse wird blind erschmeckt und farblich benannt. Aus Gewürzen wollen wir Duftfarben herstellen. Mit der neu angeschafften Apothekerwaage können die Kinder ihre Wahrnehmungen in Bezug auf das Gewicht verschiedenster Gegenstände und Stoffe schulen und überprüfen und einen Bezug zu den Gewichtsmaßen kg, dag und g bekommen.

Stille Post einmal anders: Alle sitzen hintereinander und geben auf den Rücken geschriebene Buchstaben weiter – vielleicht wird im Laufe der Zeit eine Geheimbotschaft daraus.

Wir gehen das erste Mal gemeinsam eislaufen. Das ist vor allem für meinen Gleichgewichtssinn eine große Herausforderung. Ich lernte als Kind nie eislaufen. Erst mit meinen eigenen Kindern betrat ich zum ersten Mal ziemlich wackelig Eislaufplätze. Allerdings durfte man damals auch einen Buggy auf die Eisfläche mitnehmen. So konnte ich gut schummeln und jahrelang (ich habe fünf Kinder) ein noch nicht eislauffähiges Baby oder Kleinkind als Gegengewicht und Stütze im Kinderwagen vor mir herschieben. Mittlerweile sind alle schon erwachsen und können eislaufen. Ich kann es noch immer kaum und war schon wieder jahrelang nicht am Eis. Da ich die Wichtigkeit von lebenslangem Lernen nun wieder einmal erkannt habe, beschließe ich, mir baldigst eigene Eislaufschuhe zuzulegen und dann wird geübt. Vielleicht zusammen mit Marianne, die am Eis zwar eine viel bessere Figur macht als ich, aber auch noch einen gewissen Nachholbedarf hat.

Für Gabriel ist unser nicht zu übersehender „eislaufmäßiger sonderpägagogischer Förderbedarf“ gut. Ich kann ihm sofort sehr glaubhaft vermitteln, dass es mich genauso viel Überwindung kosten wird wie ihn, das Eis zu betreten. Gemeinsam mit Marianne schaffe ich es dann, ihn auf die Eisfläche zu locken. Wir fahren entlang der Bande, die allzeit bereit ist, uns aufzufangen. Eine halbe Stunde später bewegt sich Gabriel ziemlich sicher mit einem Eislaufpinguin quer über den ganzen Eislaufplatz. Wie ich ihn um den Pinguin beneide!! Übrigens, so lauten meine stressbedingten Gedanken (siehe oben), die meine wackeligen Eislaufschritte an einem Freitag, den 13., begleiten: „Achtung, Schule in Gefahr, Schule in Gefahr, Schule in Gefahr, … !!!“

Die durch Spenden finanzierten Djemben werden geliefert. Jetzt besitzen wir 10 unterschiedlich große Djemben und können in zwei Gruppen miteinander musizieren und üben, was wir im Trommelkurs lernen. Übrigens am Donnerstag, dem 19. März wird es eine kleines Konzert im Gemeinschaftshaus in Mold geben, zu dem wir schon jetzt sehr herzlich einladen!

Gabriel berichtet uns begeistert, dass er in den Semesterferien Achatschnecken bekommen hat. Ich frage ihn, ob er sie nicht irgendwann in der nächsten Zeit in die Schule mitbringen und uns über seine Schnecken etwas erzählen will. Zwei Tage später steht er plötzlich mit einem selbstgemachten Plakat und einer Schneckenkiste in der Klasse und hält ein wirklich spannendes Referat. Alle hören aufmerksam und gespannt zu und auch ich lerne Neues: Achatschnecken brauchen in ihrem Terrarium einen Kalkstein. ...Und Gabriel kennst sich wirklich aus. Fast alle der vielen an ihn gestellten Fragen kann er souverän beantworten – toll und beeindruckend, was er alles weiß!!

Ich bin eifrig dabei, eigene neue Unterrichtmaterialien zu gestalten. Felix hat sich wieder einmal viel Zeit genommen, um mich dabei grafisch und technisch zu unterstützen. Folgende Karteikärtchen habe ich z.B.: speziell für einige meiner leseschwächeren SchülerInnen entworfen. Sie sind sowohl eine gute Leseübung als auch für die Erschließung des Zahlenraums bis 100/1000 (mit dem entsprechenden Montessorimaterial) bestens geeignet. Ich bräuchte viel mehr Zeit, um alles, was ich noch im Kopf oder schon fertig habe, für die HP aufzubereiten!! Auch für Werken und Zeichnen liegt schon einiges in der Warteschleife.

Noch etwas möchte ich einmal erwähnen. Beim Kauf unseres Schulgebäudes war mir gar nicht bewusst, wie praktisch für uns die Nähe zur Bildungswerkstatt Mold ist. Zweimal in der Woche gehen wir mit den Kindern dorthin um mittagzuessen. Herr Heitzenberger kocht mit seinem Küchen-Team hervorragend gut. Es gibt immer zwei Menüs zur Auswahl - eines davon ist vegetarisch - und ein köstliches Salatbuffet. Jeder darf sich nehmen, so viel er will und allen Kindern schmeckt es immer sehr, sehr gut. Wir kommen meistens erst um 12:45 Uhr. Da ist der größte Andrang schon vorbei und das Küchenteam hat sogar Zeit für so manches Schwätzchen mit den Kindern, denn jedes Mal nach dem Mittagessen fragt mich David: „...darf ich jetzt plaudern gehen?“ Danke für den netten und geduldigen Umgang mit unseren Schulkindern!!!