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01.08.2014

1. August 2014


Am Wochenende treffen wir uns wieder mit einigen Eltern unserer zukünftigen Schulkinder auf der Baustelle - sechs Männer, fünf Frauen und acht Kinder. Gemeinsam schaffen wir es, den Großteil des Gartens fertig anzulegen, gleichzeitig wird an der Fassade weitergearbeitet. Wieder ist das miteinander Arbeiten eine nette Gelegenheit, um einander besser kennenzulernen.

Am Montag werden die Fensterbretter, die Vorhangkarnischen und die Türen für die Sanitäranlagen geliefert und montiert. Alles sieht ganz toll aus!

Am Mittwoch treffen einander Herr Bittermann (Hartl Haus), zwei Mitarbeiter der Firma Eisbär, Herr Ing. Melber (Alpson) und ich, um die Bodenfeuchtigkeit zu messen und die weitere Vorgangsweise zu besprechen. Herr Bittermann misst mit einem der Norm entsprechenden Messgerät den Estrich. An einer Stelle hat der Boden mittlerweile Gott sei Dank einen Werte von 1,6%, an einer anderen leider noch immer um die 2% (1,8% wären notwendig).

Am feuchten Styroporbeton (er wird mit einem elektronischen Messgerät der Firma Eisbär gemessen) hat sich natürlich noch nichts geändert. Herr Ing. Melber vertritt den Standpunkt, dass die Feuchtigkeit des Styroporbetons keine Auswirkungen auf den Estrich habe, da alle Verlegearbeiten der Norm entsprächen. Wir könnten, wenn der Estrich weiter ausgetrocknet werde, den Fußboden verlegen, da die Feuchtigkeit des Styroporbetons zwischen Bauder-Folie, geflämmtem Unterboden und geflämmtem Hochzug an den Wänden eingesperrt sei. Da könne nichts durchkommen.

Von einem bekannten Bauingenieur habe ich mittlerweile erfahren, dass die Bauder-Folien nach oben hin diffusionsoffen sei, Wasserdampf also in geringen Mengen sehr wohl durchließe. Ich denke daran, dass die neuen Wände der Sanitäranlagen und eine Trennwand ins kleinere Klassenzimmer komplett neu gebaut worden sind und auf einer horizontalen Absperrung aus Flämmpappe stehen. Laut Baufirma werde hier kein vertikaler Hochzug (wie bei den Altbestandswänden ca. 20 cm bis zum Bodenniveau) benötigt.

Ich bin keine Baufachfrau und soll jetzt Dinge entscheiden, die ich eigentlich aufgrund meines Wissens nicht entscheiden kann. Ich beschließe, mich nicht auf Normen zu verlassen, sondern auf meinen Hausverstand. Der Styroporbeton sollte Feuchtigkeitswerte von max. 30% haben. Er hat aber Werte, die zwischen 60% und 90% liegen. Ich befürchte, dass sich diese Feuchtigkeit nicht an Normen halten wird, sondern irgendwie, irgendwann und irgendwo (z.B. an den neuen Wänden, die ja ohne vertikale Abdichtung direkten Kontakt zum Unterbeton haben) zum Vorschein kommen wird. Schimmel ist das letzte Problem, das ich in meinem neuen, aber doch auch alten Schulgebäude haben will!

Warum der Styroporbeton noch immer so feucht ist, können wir nicht beweisbar nachvollziehen. Das schwüle gewittrige Wetter der letzten Wochen ist es sicher nicht, denn der Boden wurde Ende März eingegossen!

In Absprache mit Herrn Bittermann und der Firma Eisbär - Herr Ing. Melber musste sich schon früher verabschieden - beauftrage ich also das zweiwöchige Ausblasen des Styroporbetons. Die Firma Eisbär ist zuversichtlich, dass sich dadurch auch die Estrichwerte weiter verbessern werden. Die schon vorhandenen Löcher in der Estrichschicht werden jetzt bis zum Styroporbeton hinunter gebohrt. Falls nach zwei Wochen der Estrich noch immer zu feucht ist, müssen für eine erneute Estrichaustrocknung wieder neue Löcher gebohrt werden und das kostete noch einmal!

Herr Bittermann ist mir während all dieser Boden-Turbulenzen eine große Stütze. Seinetwegen verliere ich weder meine Nerven noch den Boden unter meinen Füßen (im wahrsten Sinne des Wortes). Er garantiert mir – da er ja jetzt zeitlich sowieso schon improvisieren muss – dass die Firma Hartl Haus, sobald der Estrich - wann auch immer - trocken ist, sofort mit der Verlegung des Parketts beginnen wird.

Am Freitag werden an der Fassade zwei Farbmuster angelegt. Die Schule wird mit einem Gelbockerton gefärbelt – Fachausdruck, den ich neu gelernt habe - werden. Frau Ing. Urban-Leschnig vom BDA wird nächsten Mittwoch noch einmal kommen, um bei der endgültigen Farbwahl mitzuentscheiden.

Endlich wird auch die Hauptwasserzuleitung, die irrtümlicherweise falsch verlegt wurde, in den frostsicheren Heizraum eingeleitet und das vergessene Lüftungsloch für den Heizraum gemacht. Jetzt können wir am Wochenende den Garten fertiggestalten.

Übrigens auch auf unserer Baustelle merken wir, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist: Felix kann mittlerweile mit einer Betonmischmaschine umgehen und ein Baugerüst aufstellen! Und ich habe dazugelernt, dass wir - wenn wir jemals wieder bauen werden - auf jeden Fall eine Feuchtigkeitsmessung des Unterbetons durchführen lassen, bevor der Estrich aufgebracht wird – unabhängig davon, was Baunormen sagen. Das ist nicht nur die sicherere Variante, sondern spart auch sehr viel Geld!!