So sieht unser Kasperltheater aus.
Alle Kasperlstücke, die Sie hier finden, sind selbst geschrieben und haben sich schon bei verschiedensten Auftritten bewährt. Ich bin dazu übergegangen, die Stücke wortwörtlich aufzuschreiben. Das macht uns beim Spielen sicherer und lässt trotzdem Raum für Improvisation – die natürlich nicht fehlen darf. Das Eingehen auf die Antworten, Einfälle und Zurufe der Kinder macht ein Kasperltheater ja erst so richtig spannend und lebendig.
In den Jahren, in denen ich an der Sondererziehungsschule Allentsteig unterrichtete (in so einer Institution werden sozial benachteiligte Kinder unterrichtet und betreut), konnte ich meine Kasperlbühne auch ganz toll im Unterricht einsetzen. Ich studierte mit vierzehnjährigen Jugendlichen aus der Hauptschule Kasperlstücke ein. Diese wurden dann von ihnen im Rahmen der großen Schulweihnachtsfeier den Volksschulkindern und allen Angehörigen vorgespielt. Die Jugendlichen waren mit Feuereifer dabei und wuchsen beim Spielen über sich selbst hinaus. Das Kasperltheater bot ihnen genug Schutz bei der Präsentation. Sie mussten die Texte ja nicht auswendig lernen (wir kleben sie immer an der Kasperltheaterwand fest) und sie standen auch nicht selbst auf, sondern hinter der Bühne. Trotzdem unterhielten sie mit ihren Stimmen und den Puppen den ganzen Saal.
Die Aufführungen wurden immer ein großer Erfolg und stärkten das Selbstvertrauen der Spieler. Sie waren zu Recht richtig stolz auf ihre tollen Leistungen.
Vor ungefähr 10 Jahren nahm ich in Frankfurt an einem sehr empfehlenswerten Seminar zum Thema „Therapeutisches Puppenspiel“ teil (http://www.puppenspiel-therapie.de). Dort lernte ich unter anderem bei Gudrun und Jürgen Gauda Handpuppen selbst herzustellen. Seither ist es mir möglich, bei unseren Kasperlstücken viel kreativer zu arbeiten. Wenn ich für ein Stück besondere Puppen brauche, modelliere ich sie mir einfach selbst, das ist gar nicht so schwer.
Unsere Kasperlstücke bestehen immer aus drei Akten. Je nach „Mitarbeit“ der Kinder dauern sie ca. 25 bis 30 Minuten. In den Texten sind die einzelnen Rollen durch verschiedenfärbige Hintergründe markiert. Das erleichtert beim Spielen die Orientierung.
Die Kasperlstücke sollen die Kinder unterhalten, ihre Fantasie anregen und die Lust am Theater wecken. Ich sehe sie nicht als Transportmedium für erzieherische Inhalte.
Die Kasperlstücke werden gerade Korrektur gelesen und laufend online gestellt.
